Was ist Yoga? Ursprung, Bedeutung und Philosophie
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Was ist Yoga? Ursprung, Bedeutung und Philosophie

Auch wenn Yoga aus einer anderen Zeit stammt, ist seine Botschaft aktueller denn je: Achtsamkeit, Atmung, Bewegung und Selbstreflexion helfen uns, gesund zu bleiben – körperlich und mental.

27.07.2025

Yoga bedeutet Einheit – von Körper, Geist und Seele

Das Wort Yoga stammt vom Sanskrit-Wort Yui und bedeutet verbinden, vereinigen. Gemeint ist die Verbindung von Körper, Geist und Seele. Ein indischer Gelehrter beschrieb Yoga einmal als „Harmonie zwischen Gedanken, Worten und Taten“. Bildlich gesprochen also: Einklang zwischen Kopf, Herz und Händen.

In der Yogaphilosophie geht man davon aus, dass Körper, Geist und Gefühle nicht voneinander getrennt sind. Wenn es uns körperlich nicht gut geht, spiegelt sich das oft auch im Denken und Fühlen – und umgekehrt. Yoga setzt genau hier an: auf allen Ebenen zugleich.

Die Wurzeln des Yoga

Die Geschichte des Yoga reicht viele tausend Jahre zurück. Erste Darstellungen wurden bei Ausgrabungen im heutigen Pakistan entdeckt. Die ersten schriftlichen Zeugnisse stammen aus der Zeit 1500–800 v. Chr., unterschieden sich aber noch stark von dem, was wir heute unter Yoga verstehen.

Lange Zeit wurde das Wissen nur mündlich weitergegeben – vom Lehrer an den Schüler. Das sollte sicherstellen, dass die Übungen korrekt verstanden und ausgeführt werden. Erst später wurden zentrale Inhalte schriftlich festgehalten – etwa von einem der wichtigsten Gelehrten: Patanjali.

Patanjali und der achtgliedrige Pfad des Yoga

Um 200 n. Chr. verfasste Patanjali die Yogasutras – eine Sammlung von 195 Versen über die Praxis und Philosophie des Yoga. Dort beschreibt er den sogenannten achtgliedrigen Pfad, der bis heute als Grundlage vieler Yogatraditionen gilt.

Die acht Glieder beschreiben verschiedene Aspekte eines erfüllten Lebens – von der Ethik über den Atem bis zur Meditation. Sie sind keine starren Stufen, sondern greifen ineinander.

1. Yama – Der Umgang mit anderen

Was wir tun, wirkt auf andere. Deshalb beginnt der Yogaweg mit fünf ethischen Prinzipien:
Ahimsa (Gewaltlosigkeit) – anderen und uns selbst gegenüber
Satya (Ehrlichkeit) – auch gegenüber den eigenen Gefühlen
Asteya (Nichtstehlen) – auch im Sinne von Maßhalten
Brahmacharya (bewusster Umgang mit Energie)
Aparigraha (Nicht-Anhaften) – materiell wie mental

2. Niyama – Der Umgang mit sich selbst

Hier geht es um Selbstfürsorge und innere Haltung:
Saucha (Reinheit) – des Körpers und der Gedanken
Santosha (Zufriedenheit) – mit dem, was gerade ist
Tapas (Disziplin) – für langfristige Entwicklung
Svadhyaya (Selbsterkenntnis)
Ishvara Pranidhana (Vertrauen ins Größere)

3. Asana – Die Körperhaltungen

Der Begriff Asana bedeutet Haltung oder Sitz. Ursprünglich ging es um eine stabile Sitzposition für die Meditation. Heute umfasst Asana viele körperliche Übungen, die Kraft, Beweglichkeit und Achtsamkeit fördern. Entscheidend ist dabei nicht die äußere Form, sondern der Einklang von Körper, Atem und Geist.

4. Pranayama – Der Atem als Lebensenergie

Prana heißt Lebensenergie, Ayama Ausdehnung oder Kontrolle. Pranayama ist mehr als Atemtechnik – es ist das bewusste Lenken unserer Lebensenergie. Der Atem wird verlängert, verlangsamt oder gezielt geführt, um das Nervensystem zu regulieren.

5. Pratyahara – Rückzug der Sinne

In einer Welt voller Reize geht es hier darum, die Aufmerksamkeit bewusst nach innen zu lenken. Ziel ist es nicht, blind und taub zu werden, sondern bewusst zu entscheiden, worauf wir unsere Wahrnehmung richten wollen.

6. Dharana – Konzentration

Dharana bedeutet: den Geist auf einen Punkt ausrichten. Das kann der Atem sein, ein Wort, ein Klang. Diese Fokussierung bereitet auf Meditation vor – und hilft auch im Alltag, zentriert zu bleiben.

7. Dhyana – Meditation

In diesem Zustand kommen Gedanken zur Ruhe. Es entsteht ein Gefühl von Klarheit, Weite und Verbundenheit – ganz ohne Zwang oder Ziel.

8. Samadhi – Die innere Freiheit

Samadhi ist der Zustand völliger Präsenz. Es geht nicht darum, etwas zu erreichen – sondern ganz in der Erfahrung aufzugehen. Auch wenn dieser Zustand selten ist: Der Weg dorthin stärkt Konzentration, Achtsamkeit und inneres Gleichgewicht.

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